Wowereits Verständnis von katholischer Sexuallehre
Nach dem Bericht der FAZ in „Inland in Kürze“ vom 27.08.2011 sowie in Kath.net vom gleichen Tage hat der Regierende von Berlin, Klaus Wowereit, “'großes Verständnis' für Proteste gegen die Sexuallehre der katholischen Kirche während des Besuchs von Papst Benedikt XVI. in Berlin Ende September“. Die katholische Kirche vertrete mit ihrer Lehre Thesen, „die weit in die zurückliegenden Jahrtausende gehören, aber nicht in die Neuzeit“.
Herr Wowereit hat als Katholik offensichtlich Nachholbedarf in Religionsunterricht und Geschichte. Sein eigenes Bekenntnis zum Schwulsein („Ich bin schwul, und das ist gut so“) hat in der Menschheitshistorie so viel Vorläufer, daß er doch nur einer unter vielen ist. Das hat die Kirche nicht davon überzeugen können, aus der Praxis des Ungehorsams gegen Gottes Gebot und die Lehre der Kirche die Konsequenz zu ziehen, diese Form des Sexuallebens als allgemein gerechtfertigt anzuerkennen. Vielmehr hat sich die Kirche gegen die Bestrebungen vieler Gesellschaften über zwei Jahrtausende ihrer Geschichte hin geweigert, Gottes Gebot außer Kraft zu setzen.
Bezüglich des Nachholbedarfs im Religionsunterricht sollte ihm eigentlich bekannt sein, daß die Kirche nicht das Recht hat, die Offenbarung Gottes zu selektieren und ethische Normen festzulegen, die den Geboten Gottes entgegenstehen. Für diese Haltung hat sich die Kirche speziell in den Jahrhunderten seit der Aufklärung einem regelrechten Trommelfeuer von Kritik und Forderung nach Änderung der Morallehre ausgesetzt gesehen. Hier aber gilt Mt 5,19!
Herr Wowereit mag sich als Katholik bezeichnen. Doch sei er an den „Dictatus Papae“ des hl. Papstes Gregor VII. erinnert, der festgehalten hat: „Dass nicht für katholisch gelte, wer sich nicht in Übereinstimmung mit der Römischen Kirche befindet.“ Die „Überheblichkeiten (verbunden mit einer inneren Abkehr von den Grundfesten des Glaubens und der Lehre) gegenüber dem Lehramt und der 'auctoritas' des Papstes“ (Armin Schwibach in Kath.net am 07. Juli 2011) sind heute weit verbreitet, daß jeder meint, Forderungen an die Morallehre der Kirche stellen zu können. Dagegen steht – Gott sei Dank! - das Felsenamt des Petrus, vertreten durch den Papst!
Bonn, 29.08.2011
V.i.S.d.P. Reinhard Dörner, Vorsitzender
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