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Presseerklärung zur Talk-Show Maybrit Illners über die „Scheinheiligen“
am 11.03.2010, 22.15 – 23.15 Uhr

Der derzeit mit Hilfe von überwiegend Uralt-Mißbrauchsfällen geführten Medienkampagne diente wohl auch die Talk-Show mit Maybrit Illner. Schon der Titel der Sendung sollte offensichtlich die katholische Kirche allein an den Medien-Pranger stellen. Daß dies nicht gelang, ist im wesentlichen Frau Alice Schwarzer, Freifrau Stefanie von und zu Guttenberg und Herrn Bischof Dr. Stephan Ackermann, dem neuen Beauftragten der DBK für diese Fälle, zu danken.

Während Frau Illner mehrfach den Vorstoß unternahm, die Verantwortung der Kirche als „systemisch“ hinzustellen, war es vor allem Frau Schwarzer, die erfreulich realistisch den Blick auf die gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse ausweitete, da sich die überwiegende Zahl von Kindesmißbrauchsfällen in Familien und anderen Gesellschaftsgruppierungen ereignet. Freifrau von und zu Guttenberg brachte vor allem den Aspekt der Opfer zur Geltung, was in diesen Tagen der aufgeheizten Atmosphäre viel zu kurz kommt, während Herr Bischof Dr. Ackermann überzeugend darlegen konnte, daß Kindesmißbrauch und Zölibat nichts miteinander zu tun haben. Dies entsprach auch den Ausführungen von Prof. Dr. Beier von der Charité in Berlin, der den Ursprung von Pädophilie in die Jugendphase des Menschen datierte, nicht erst in die Erwachsenenzeit nach dem Zölibatsversprechen.

Die vom „Vertreter der Mißbrauchten“, Herrn Abrantes, gebrachten Nachweise für den an ihm selbst angeblich verübten „Mißbrauch“ entsprechen nicht dem Tatbestand. Kindesmißbrauch ist juristisch definiert als „sexuelle Handlungen vor, an und/oder mit Kindern“. Rektale Fiebermessung - früher in Krankenhäusern allgemein üblich - bzw. Fotoaufnahmen unbekleideter Jungen können in dem von Abrantes beschriebenen Kontext lediglich als unangemessenes Verhalten bezeichnet werden, entsprechen aber nicht der juristischen Definition. Auch Frau Leutheusser-Schnarrenberger konnte mit ihren ideologielastigen Beiträgen nicht überzeugen. Durch ihren erneut verlangten „runden Tisch“ für die katholische Kirche allein zeigte sie, daß es ihr offenbar nur darum zu tun ist, Katholiken an den Pranger zu stellen.

Erschreckend war aber vor allem das Niveau der Moderatorin, die sich offensichtlich zum Ziel gesetzt hatte, Pädophilie und Zölibat als ein katholisches und aus dieser Wurzel kommendes Problem zu kolportieren. Sie scheute nicht davor zurück, laufend Suggestivfragen zu stellen, verwandte aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, und sie war auch nicht bereit, Korrekturen durch Bischof Ackermann in ihrer weiteren Moderation zu berücksichtigen. Eine solche Moderation läßt die Absichten deutlich erkennen, unerfahrenen Zuschauern zu suggerieren, daß es die von der Moderatorin unterstellten Mißbrauchsfälle in überstarkem Maße lediglich in der katholischen Kirche gebe. Die Diskriminierungsabsicht ergibt sich so eindeutig.

Als Fazit bleibt, daß die „Scheinheiligen“ wohl an erster Stelle in den Medien zu suchen sind, dort wesentliche Funktionen haben und bereit sind, den „ersten Stein zu werfen“, wenn es nur so recht gegen „die Katholiken“ geht.

Bonn, 12.03.2010

V.i.S.d.P. Reinhard Dörner, Vorsitzender