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Presseerklärung zur „Spiegel“-Veröffentlichung in 6/2010

Wieder haben wir ein typisches „Spiegel“-Machwerk vor uns: Auf der Titelseite ein Rotbefrackter - Jesuiten kleiden sich dagegen als Ordensangehörige mit dem schwarzen Priestertalar! -, der in die für alle eindeutig identifizierbare Stelle seines Talars hineingreift. Warum platzieren die Macher nicht das Bild des Jesuiten-Provinzials auf die Titelseite, der bei seinem öffentlichen Auftritt in Berlin immerhin eine rote Krawatte trug?

Der ganze Text ist nach „Stürmer“-Manier eine Kompilation aller möglichen Schandtaten von Priestern auf der ganzen Welt, ohne sich einen Deut um die prozentualen Anteile von Priestern an Kinderschändern zu kümmern:

Die vom „Spiegel“ veröffentlichten Zahlen über kirchliche Missbrauchsfälle zeigen - dagegen - nach Ansicht des Kriminalpsychiaters Hans-Ludwig Kröber, dass sexueller Missbrauch bei Mitarbeitern der katholischen Kirche sehr viel seltener vorkommt als bei anderen erwachsenen Männern. Der Presseagentur „Kipa“ sagte Kröber am Samstag, die Zahlen legten nahe, dass die Geisteshaltung, in der Priester lebten, sie weitgehend davor schütze, Täter zu werden. Kröber arbeitet als Professor für forensische Psychiatrie an der Berliner Charité und ist Mitherausgeber des Standardwerks „Handbuch der Forensischen Psychiatrie“.

Nichtzölibatär lebende Männer werden laut Kröber mit einer 36 mal höheren Wahrscheinlichkeit zu Missbrauchstätern als katholische Priester. Insgesamt habe es seit 1995 in Deutschland rund 210.000 polizeilich erfasste Fälle von Kindesmissbrauch gegeben. Dagegen nimmt sich die im „Spiegel“-Artikel genannte Zahl von 94 Fällen bei Priestern und Laien (!) regelrecht „unbedeutend“ aus, wenn auch jeder Fall einer zuviel ist. Es bestehe die Gefahr, dass die katholische Kirche in Deutschland ähnlich wie vor einigen Jahren in den USA in einen „Selbstgeisselungs-Furor“ gerate und aus Angst vor neuem Unrecht an vermeintlichen Opfern alle Anschuldigungen ungeprüft akzeptiere. Aber auch angebliche Opfer müssten hinnehmen, dass man ihre Vorwürfe prüfe, so Kröber. (kipa)

Worum geht es dem „Spiegel“ wirklich? Wohl kaum darum, den Opfern zu helfen, sondern darum, den Zölibat der katholischen Kirche „sturmreif zu schießen“. Es geht darum,

den Zölibat der katholischen Kirche überhaupt zu diskreditieren,
das zölibatäre Leben von Priestern als ursächlich für solche Schandtaten von Geistlichen hinzustellen,
hetero- und/oder homosexuelles Verhalten von Priestern als die angeblich natürliche Lebensform zu deklarieren,
einen Verzicht auf sexuelles Ausleben als unmöglich hinzustellen, wohl um alle „Spielarten“ zu exkulpieren.

Der „Spiegel“ offenbart sich damit einmal mehr als Medium der Sexualdiktatur im Zeitalter des Relativismus. Wir hoffen, daß die Leser diese Mechanismen durchschauen und mit Bert Brecht sagen: „Herr Nachbar, euern Speikübel!“

Bonn, 08.02.2010

Reinhard Dörner, Vorsitzender und V.i.S.d.P.