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Für Christen nicht tragbar?
Bischöfliche Haltung zu demokratischen Rechten

Diskriminierende Berichterstattung der Medien zu Pegida sind wir gewohnt. Doch die Stellungnahmen verschiedener hoher kirchlicher Würdenträger überschreiten derzeit jedes Maß. Was aus der Presse hinlänglich bekannt ist, soll hier nicht wiederholt werden. Vielmehr ist zu hinterfragen, welcher Geist die Spitzen der Deutschen Bischofskonferenz beseelt, wenn sie sich hinreißen lassen, katholische und andere Christen in die Nähe von Nazis und Extremisten zu rücken. Statt ihre Aufgabe zu erfüllen, die Wahrheit Jesu Christi furchtlos zu verkünden, begeben sie sich auf das Feld moralisierenden politisch korrekten „Volksbewusstseins“.

Dabei scheinen sie zu übersehen, wie sehr sie sich lediglich vor den medial diktierten Karren dieses Zeitgeistes spannen lassen, natürlich bejubelt von der stromlinienförmigen Presse über die Sekundanz solcher Helfer aus den Reihen der Kirche. Wer Pegida verteufelt durch Verdikte als „für Christen nicht tragbar“, hat erstens ein gestörtes Verhältnis zu demokratischen Rechten wie der freien Meinungsäußerung, und weiter zeigt er, dass ihm eine grundlegende Kenntnis des Islam und des Korans fehlt. Die Kardinäle Marx und Wölki haben offenbar niemals den Koran gelesen. Auch auf ihre Verlautbarungen trifft die Äußerung des französischen Journalisten Quirico zu, der 2013 monatelang in Syrien gefangen war: „Es ist der Westen, der nicht verstehen will, dass es keinen moderaten Islam gibt.“

Das Evangelium, die frohe Botschaft Jesu Christi, des Sohnes Gottes, dessen „Geschäft“ diese Herren wahrnehmen sollten, fordert nirgends Anpassung an den Zeitgeist, enthält aber die Warnung: „Die Zeichen der Zeit habt ihr nicht erkannt.“ Ist in den Augen der Kardinäle Marx und Wölki Kurien-Erzbischof Gänswein jetzt auch eine Gefahr für unsere „humane“ Gesellschaft, wenn er sagt: „Die Islamisierungsversuche im Westen sind nicht wegzureden“, und: „Die damit verbundene Gefahr für die Identität Europas darf nicht aus falsch verstandener Rücksicht ignoriert werden.“? Ist also Gänswein „islamophob“ und eine „Gefahr für unsere Gesellschaft“?

Kirchenvertreter sollten sich nicht auf das Gebiet der Politik begeben. Es fehlt ihnen meist die angemessene Sachkenntnis, das „Seid klug wie die Schlangen“. „Elefanten im Porzellanladen“ gibt es außerhalb der katholischen Kirche bereits genug. Hier aber sollte es heißen: „Schuster bleib bei deinem Leisten.“ Nach dem 2. Weltkrieg war es bisher üblich, dass sich die Bischöfe aus der Politik heraushielten. Es wäre notwendig, wenn sie sich wieder darauf besinnen würden. Straftaten und Forderungen gegen unsere demokratische Grundordnung liegen bei Pegida bisher nicht vor, wohl aber kann man dergleichen im Koran und den Hadithen nachlesen. Unsere Bischöfe sollten sich mit Hilfe von Caritas und kirchlichen Hilfsorganisationen dagegen der tatkräftigen Unterstützung der echten Kriegsflüchtlinge widmen, vor allem, wenn es sich um die vielen Christen handelt, die gerade in den islamischen Ländern am massivsten verfolgt werden.

Bonn, 8. Januar 2015

V.i.S.d.P.: Reinhard Dörner, Vors.